Technologiefonds MV investiert in EN3 GmbH

Täglich werden große Mengen Abwärme erzeugt, die ungenutzt an die Umwelt abgegeben werden. Die EN3 GmbH entwickelt einen Energiewandler, der mit hohem Wirkungsgrad aus Abwärme im Niedertemperaturbereich Strom produziert. Der Technologiefonds MV GmbH finanziert gemeinsam mit einer Gruppe privater Investoren das StartUp aus Mecklenburg-Vorpommern. Mit der Investition soll der Energiewandler für den Einsatz in stationären und mobilen ORC-Kreisprozessen zur Elektrizitäts- oder Kälteerzeugung weiterentwickelt und das Unternehmenswachstum forciert werden.

Schwerin, April 2011

Ein Team erfahrener Ingenieure entwickelt auf Basis einer neuartigen Rotationskolbenmaschine einen Energiewandler, der mit hohem Wirkungsgrad aus Abwärme im Niedertemperaturbereich Strom produziert. Mit der aktuell abgeschlossenen Finanzierungsrunde der EN3 stellt der Technologiefonds MV gemeinsam mit privaten Investoren Kapital in Höhe von 780 TEUR zur Verfügung. "Für uns macht die abgeschlossene Finanzierungsrunde den nächsten Schritt möglich: Wir werden die Entwicklung unserer Rotationskolbenmaschine bis zur Serienreife vorantreiben. Unser Ziel ist in Europa zum führenden Anbieter von Energiewandlern im Leistungsbereich bis 50 kWel zu werden. Die finanzielle Beteiligung der Privatinvestoren und des Technologiefonds MV werden uns dabei helfen, eine wichtige Etappe auf diesem Weg zu erreichen.", so Norbert Günther, Gründer der EN3.

Die globale Erwärmung und die Endlichkeit der fossilen Energieressourcen erfordern effiziente Technologien zur Energiewandlung. Abwärme, die als Nebenprodukt in einer Vielzahl unterschiedlichster Prozesse entsteht, enthält Wärmeenergie, die einen erheblichen Einfluss auf die Energiebilanz des Gesamtprozesses hat. Heute ist es technisch möglich aus Abwärme Strom zu erzeugen. Eine Grundlage für die technische Umsetzung ist der sog. Organic Rankine Cycle- Prozess (ORC-Prozess), ein thermodynamischer Prozess, in dem an Stelle von Wasser ein niedrig siedender, organischer Stoff als Arbeitsmedium zirkuliert. Dadurch kann schon Abwärme mit vergleichsweise niedrigem Temperaturniveau in Strom umgewandelt werden. ORC- Anlagen sind ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind äußerst vielfältig und im Leistungsbereich über 250 kWel bereits erfolgreich im Markt eingeführt. In diesen Systemen werden in der Regel Turbinen als Energiewandler eingesetzt. Allerdings fällt der Wirkungsgrad in niedrigerem Bereich deutlich ab und macht die Systeme unwirtschaftlich. Bislang gibt es keine effiziente Technologie, die im Leistungsbereich unter 50 kWel funktioniert. Mit dem hier von EN3 entwickelten Energiewandler werden nunmehr ORC-Systeme bereits im Leistungsbereich von 1-50 kWel effizient arbeiten können. Die Amortisationszeiten derartiger Systeme sollen bei unter drei Jahren liegen. Damit werden diese Systeme interessant zur Stromgewinnung in solarthermischen Kleinkraftwerken oder Biogasanlagen, kleinen Gewerbebetrieben (z.B. Bäckereien, Wäschereien) sowie Anwendungen im mobilen Bereich (z.B. LKW und Schiffsmotoren) die mit ORC-Systemen die Effizienz ihrer Energiegewinnungsprozesse erhöhen und dadurch ihre Kosten und CO2-Emissionen senken können.

"Die dezentrale Verstromung von Wärmeenergie im Niedertemperaturbereich bei hohem Wirkungsgrad erhöht die Energieeffizienz und damit die Wirtschaftlichkeit von energetischen Prozessen. Das daraus erwachsene Marktpotenzial sowie das engagierte Team der EN3 und das durch Schutzrechte abgesicherte Know-how haben uns überzeugt.", hebt Uwe Bräuer, Geschäftsführer des Technologiefonds MV, hervor. "Zudem waren wir beeindruckt von dem großen Interesse der Automobilindustrie an der von EN3 entworfenen technischen Lösung."

"Die Verbesserung der Energieeffizienz ist ein wichtiger Schlüsselfaktor, um die Wettbewerbsfähigkeit und die Versorgungssicherheit sicherzustellen. Es gilt die Chancen, die sich mit der Entwicklung innovativer Technologien im Bereich der Erneuerbaren Energien auftun, zu nutzen. Der Ausbau und die Nutzung Erneuerbarer Energien bilden einen energiepolitischen Schwerpunkt im Land. Mit dem Konzept Energieland 2020 wurde eine Gesamtstrategie für die Energiepolitik Mecklenburg-Vorpommerns erarbeitet", so Wirtschaftsminister Jürgen Seidel. Zur Finanzierung besonders innovativer Unternehmen hat das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern mit dem Technologiefonds MV ein wichtiges Finanzierungsinstrument ins Leben gerufen. Der Fonds investiert in junge innovative Unternehmen und stellt ihnen Eigenkapital zur Verfügung.

Über die EN3 GmbH
Die EN3 GmbH entwickelt und produziert universell einsetzbare Rotationskolbenmaschinen für den Einsatz in stationären und mobilen ORC-Kreisprozessen zur Elektrizitäts- oder Kälteerzeugung insbesondere im Leistungsbereich zwischen 1 und 50 kWel. Die Maschine kann aufgrund des Konstruktionsprinzips sowohl als Kraftmaschine, Arbeitsmaschine oder als Kompressor/Gebläse und als Pumpe ausgeführt werden. Sie liefert damit eine für kleine ORC-Systeme geeignete Expandertechnologie. Sie kommt mit wenigen Bauteilen aus, hat einen vollständigen Massenausgleich und eine hohe Leistungsdichte.

Kontakt:
EN3 GmbH
Dr. Christian Schultz
Hansestraße 21
18182 Bentwisch
Tel: +49 (0381) 6302309
Fax: +49 (0381) 6302310
E-Mail: contact@en3-gmbh.de
Internet: www.en3-gmbh.de

Über den Technologiefonds MV
Der Technologiefonds MV ist eine Initiative des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Der Fonds investiert Risikokapital in innovative, wachstumsorientierte Technologieunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern. Finanziert werden Unternehmen in der Seed-, Start up- und ersten Expansionsphase. Das Fondsmanagement des Technologiefonds hat die GENIUS Venture Capital GmbH übernommen.

Kontakt:
GENIUS Venture Capital GmbH
Uwe Bräuer
Hagenower Strasse 73
19061 Schwerin
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