MV hilft Firmen mit Risikokapital

Millionen-Beteiligungen an fünf Hightech-Unternehmen; Startups sollen in Gründungsphase unterstützt werden.

SCHWERIN Finanzhilfe für den Firmenstart: MV hat in diesem Jahr Startup-Unternehmen mit soviel Risikokapital unter die Arme gegriffen wie nie zuvor. In fünf Unternehmen stieg die vom Wirtschaftsministerium mit der Fondsverwaltung beauftragte Schweriner Beteiligungsgesellschaft GENIUS Venture Capital mit Beteiligungskapital ein - mit insgesamt 3,9 Millionen Euro, teilte GENIUS-Chef Uwe Bräuer mit. In zwei weiteren Hightech-Firmen sei die Finanzierungshilfe zusammen mit Privatinvestoren aufgestockt worden.

MV hatte 2016 einen zusätzlichen Beteiligungsfonds in Höhe von zehn Millionen Euro aufgelegt. Damit sollen bestehende Marktschwächen der Firmen in der Gründungs- und Startupphase gelindert und bei Investoren um zusätzliches privates Kapital geworben werden. "Wir wollen Existenzgründer im Bereich Forschung und Entwicklung sowie digitaler Geschäftsmodelle weiter unterstützen", begründete Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU): "Das stärkt die Unternehmen, bringt die Wirtschaft im Land weiter voran und kann so langfristig Arbeitsplätze schaffen und sichern", meinte Glawe.

Minisender der Schweriner Firma Sonobeacon, die mit Hilfe von Smartphones Kunden in Supermärkten oder Besuchern von Museen Angebote und Empfehlungen unterbreiten können, der neuartige Applikator CutSep der Rostocker Firma Solvamed zur Stichkanaldesinfektion bei Kathederanwendungen oder die bisher einzigartige Wundauflage der Neubrandenburger Firma Speed Care Mineral, mit der mit Hilfe spezieller Mineralien Blutungen größerer Wunden schneller gestoppt werden können - mit der GENIUS-Kapitalspritze treiben Hightech-Firmen in MV ihre Entwicklungen voran.

Beteiligungskapital sei zudem in den Hersteller veganer Bio-Fertigprodukte Lunch Vegaz im vorpommerschen Rothenklempenow sowie in die Entwicklung eines neuartigen Turbinensystems, u.a. zum Aufbau intelligenter Wassernetze, gesteckt worden. In den vergangenen 20 Jahren habe das Land auf diese Weise 30 Unternehmen mit 560 Mitarbeitern mit Risikokapital unterstützt, erklärte Bräuer. Zusammen mit privaten Geldgebern seien 74 Millionen Euro bereitgestellt worden. Für Anfang 2019 seien zwei weitere neue Beteiligungen in Vorbereitung.

Quelle: Schweriner Volkszeitung, 28. Dezember 2018, Autor: Torsten Roth